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Samstag, 16. Juni 2012

Das liebe Geld: Einnahmequellen von Facebook

Werbung

Haupteinnahmequelle für Facebook ist Werbung: Laut Börsenprospekt werden 82 Prozent der Einnahmen durch Werbung erlangt. Der Jahresumsatz 2010 lag laut boerse.ard.de bei fast 700 Millionen Dollar. Das Geld erlangt Facebook durch den Verkauf von Werbeflächen auf der Plattform selbst. Hierfür gibt es allerdings keine feste Preisliste, stattdessen ähnelt der Verkauf eher einer Auktion: Beliebte Plätze, um die sich viele Werber reißen, werden teuer, Plätze mit wenig Nachfrage billiger. Bezahlt werden können die Werbeflächen entweder über Cost per Click (pro tatsächlichem Klick auf das Banner wird bezahlt) oder Cost per Mille (pro angezeigtem Banner wird gezahlt).
Besonders wichtig wird Facebook als Werbeplattform allerdings in Kombination mit den „öffentlichen“ Profildaten der Millionen Facebook-Nutzer, welche die Plattform nutzen.

Täglich werden tausende Daten eingegeben und durch die diversen Facebook-Dienste den Nutzern praktisch entlockt. Diese Daten ermöglichen es den Unternehmen auf Facebook personalisierte Werbung zu schalten, die ganz gezielt auf die Vorlieben der Mitglieder eingeht. Gesammelt werden die Daten mittels einer ausgefeilten Software, welche beispielsweise alle Statusmeldungen auf spezifische Stichwörter durchforstet. Anschließend werden den Stichwörtern entsprechende Werbeanzeigen häufiger angezeigt: Das Wort 'Scheidung' führt so beispielsweise vermehrt zu Anzeigen von Dating-Agenturen.
Wichtig ist: Facebook verkauft die gesammelten Daten keineswegs an Unternehmen. Die Plattform bietet Werbekunden allerdings bei der Erstellung einer Werbeanzeige die Möglichkeit, die Zielgruppe nach Kriterien wie Wohnort, Geschlecht, Alter, Vorlieben und Interessen, Arbeitsplatz oder Ausbildung direkt zu bestimmen. Hier werden die von Facebook gesammelten Daten zum Einsatz gebracht und schalten die Anzeigen auf der Seite von den Nutzern der entsprechenden Zielgruppe.

Facebook Credits


Facebook-Nutzer können mit ihrem realen Geld virtuelle Facebook Credits kaufen – das Geld, mit dem bei Facebook bezahlt werden kann. Facebook behält ein Drittel der bezahlten Gesamtsumme ein und schreibt den Rest dem Mitgliedskonto zu. Nutzer können die Credits verwenden, um in den Facebook-Spielen wie Farmville Saatgut, Tiere und andere Dinge zu kaufen. Experten schätzen den Jahresumsatz mit Facebook Credits im Jahr 2011 auf 300 Millionen Dollar.

http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_505312ttp://www.pcwelt.de/ratgeber/Jetzige-Facebook-Politik-Ernte-die-leicht-zu-erreichenden-Fruechte-Facebooks-Geschaeftsmodell-360992.html
http://www.youtube.com/watch?v=ue_kOFkM6HQ

Aktien/Börsengang


Nach einigen Verzögerungen konnte der Handel mit der Facebook-Aktie am 18.05. beginnen. 421 Millionen Aktien werden zum Handel angeboten. 38 Dollar kosteten die Aktien vor Handelsbeginn, 43 Dollar bei Handelsbeginn. Nach kurzer Zeit sank der Preis aber wieder auf den Anfangswert und verblieb dort, angeblich nur aufgrund der Hilfe von den Banken, die Facebook an die Börse gebracht haben. Wurden die Aktien also überschätzt? Dennoch ist der Börsengang von Facebook einer der größten weltweit. „Mit einer Bewertung von 104 Milliarden Dollar oder umgerechnet 80 Milliarden Euro ist Facebook an der Börse aus dem Stand teurer als die drei alteingesessenen deutschen Vorzeigeunternehmen BMW, Deutsche Bank und Adidas zusammen“ (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/boersengang-facebook-aktien-steigen-auf-43-dollar-a-833844.html).
Der Marktwert von 104 Milliarden Dollar ist größer als jeder andere Marktwert eines amerikanischen Konzerns bei seiner Börsenpremiere. Der Gründer Mark Zuckerberg hält durch seinen Aktienanteil die Mehrheit der Stimmrechte. Der Börsengang von Facebook ist der größte Börsengang eines Internetunternehmens. Ob die Aktien aber auch langfristig gesehen eine sichere Einnahmequelle für Facebook bleiben, wird sich zeigen.

http://www.focus.de/finanzen/boerse/boeses-erwachen-nach-boersengang-facebook-aktie-us-aufsicht-prueft-insiderhandel_aid_755156.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/facebook-aktien-debuetieren-an-der-boerse-a-833899.html
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geplanter-boersengang-facebook-eroeffnet-die-rekord-jagd-1.1359896

Demnächst auch bezahlte Statusmeldungen?


Bei Facebook läuft zurzeit die Testphase für die neue Highlight-Funktion. Mit Hilfe dieses neuen Features präsentieren sich die eigenen Statusmeldungen gegen Bezahlung länger und an prominenterer Stelle. Während der Testphase ist Highlight nur für Privatanwender freigeschaltet. Eine überwiegende Nutzung dieser Funktion durch kommerzielle Anwender nach dem Testbetrieb ist aber wahrscheinlicher und auch Intention der Entwicklung gewesen. Neben den direkten Einnahmen erfährt Facebook so auch welchen Wert verschiedene Statusmeldungen für den User selbst haben. Gleichzeitig ist die Einführung dieser Funktion auch ein Versuch seitens Facebook aus einem Problem Kapital zu schlagen. Denn bislang erreicht ein Facebook Eintrag durchschnittlich nur 12% aller Kontakte. Kommerzielle Anwender können über Highlight so die Reichweite ihrer Facebook-Präsens erweitern.

http://www.pcwelt.de/news/Soziale-Netzwerke-Facebook-testet-bezahlte-Status-Meldungen-5803889.html
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/kostenpflichtige-statusmeldungen-bei-facebook-a-832586.html

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