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Dienstag, 5. Juni 2012

Cyber-Mobbing im Web 2.0

Social-Media-Plattformen bringen viele Vorteile hinsichtlich neuer Kommunikationswege mit sich. Doch ebenso viel Negatives sowie große Probleme wie Cyber-Mobbing lassen sich an ihnen finden: Auf der Plattform iShareGossip zum Beispiel können Schüler anonym über Mitschüler und Lehrer Beurteilungen abgeben. Diese sind oft beleidigend und verleumdend; Betroffene leiden stark darunter und sie werden teilweise sogar bis zum Selbstmord getrieben. Das Schlimme ist, dass sie nicht wissen, wer hinter den Beleidigungen steckt. Auch abschalten können sie nicht: Die menschliche Neugier zwingt sie stets, nach neuen Einträgen zu suchen.

Doch es gibt einige Wege, wie man sich gegen das Mobbing wehren kann. Schülervertreter sammeln Unterschriften für die Abschaffung der Plattform und rufen dazu auf, sie mit etlichen anderen Beiträgen, z.B. Wikipedia-Artikel, zu überfluten, sodass die eigentlichen, beleidigenden Beiträge nicht mehr wahrgenommen werden können. Es gibt zudem Versuche, die Seite gezielt zu überlasten; der Erfolg wäre jedoch nur temporär. Die deutschen Versionen der bekanntesten Suchmaschinen listen die Website nicht mehr auf, weil sie indiziert wurde.

Auch auf anderen, großen Plattformen wie Facebook gehört das Cyber-Mobbing zu den bekanntesten Problemen. Ein 13-jähriger Österreicher beging Selbstmord, nachdem er wochenlang gehänselt wurde und bei Facebook ein Posting zu lesen bekam, das sowohl ein ihn verunglimpfendes Foto als auch einen Link zu einer pornografischen Internetseite beinhaltete.



Facebook selbst bietet auf der eigens gegen Mobbing eingerichteten Seite Hilfestellung, damit das Mobbing solches Ausmaß eigentlich nie erreichen soll. Dort wird vor allem beschrieben, welche Einstellungen im Profil zu treffen sind, die ein Auffinden des Benutzers bei Facebook und im Netz unmöglich machen, welche Inhalte von welchen Freunden gelesen werden können oder wie man Nachrichten von Freunden oder Unbekannten blockieren kann. Nutzer, die Nachrichten mit beleidigendem Inhalt schicken, können zudem gemeldet werden. Ein von Facebook gegründetes Team prüft dann die Einträge und entscheidet, ob der Nutzer gegen die Nutzungsbedingungen verstößt und gesperrt werden soll.

Laut welt.de ist das Cyber-Mobbing aber nur eine Frage der Erziehung. So sollten Erziehungsberechtigte den Kindern schon in jungen Jahren, in denen sie noch leicht erreicht werden können, Respekt zu anderen Mitmenschen beibringen. Ist die Lösung so einfach?

Quellen:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,753034,00.html
http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,753034-2,00.html
http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,753034-4,00.html
http://www.bz-berlin.de/aktuell/welt/junge-13-auf-facebook-gemobbt-suizid-article1117869.html
http://www.facebook.com/notes/facebook-deutschland/mobbing-und-stalking-auf-facebook-das-kannst-du-dagegen-machen/211710202175159
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article12947685/Erziehung-ist-das-einzige-Mittel-gegen-Cybermobbing.html

1 Kommentar:

  1. In der Seminarsdiskussion kamen noch einige weitere interessante Aspekte auf:

    So war zum Beispiel die generelle Frage danach, wo der Unterschied zwischen analogen und digitalen Mobbing sei. Denn letztendlich folgt doch digitales Mobbing aus analogem. Jedoch haben wir festgestellt, dass die Hemmschwelle bei Cyber-Mobbing bei weitem nicht so hoch liegt, wie beim "alltäglichen" Mobbing, da man sich im Internet hinter der vorherrschenden Anonymität durch Nicknames etc. "verstecken" kann.
    Als Grund für Mobbing-Attacken empfanden wir den sinkenden Respekt der untereinander herrscht, als auch von Schülern zu Lehrern oder auch sogar von Kindern zu ihren Eltern. Wenn beispielsweise zu Hause kein Respekt vor Mitmenschen vermittelt wird, wird dies mit in die Schule getragen und kann bis zu Mobbing führen.

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