AKTUELLE SERIE: FALLSTUDIEN

Lesen Sie alle unsere Fallstudien zu Online-Reputation und beispielhaften Social Media-Aktivitäten

Dienstag, 17. Januar 2012

„Ehrenamtlich arbeiten“
SERIE Klassischen Reputations-Erwerb online nutzen [1]

„Support your Community“

Supporting your community both financially and with your time are fantastic ways to build a good reputation. When people need help, they should know that they can call on you to give it. Donating money or books to a local library is one way that you can help the community. Donating your time to build homes with Habitat for Humanity is wonderful to help out as well. 

Eine gute, „klassische“ Art, Reputation zu erlangen, stellt die ehrenamtliche Arbeit dar. Hier kann man sein Wissen weiter geben, gleichzeitig neue Dinge erlernen und einen guten Ruf erarbeiten. Eine interessante Frage ist, ob man dies auch online erreichen kann. Allgemein stellt das Betreiben einer eigenen Seite oder ein Beitritt in ein soziales Netzwerk auch eine Art ehrenamtliche Tätigkeit dar, schließlich investiert man sehr viel Arbeit und bekommt Feedback.
Des Weiteren kann man sich über Themen austauschen und sein Wissen weitergeben, zusätzlich aber auch neues Wissen erlangen. Ein Unterschied allerdings könnte sein, dass man eine Präsenz auf einer Online-Plattform besitzt, um auf sich aufmerksam zu machen und in einem positiven Licht zu stehen. Sowohl das „Ehrenamtliche“, als auch die Arbeit, ist somit fraglich. Eine weitere Möglichkeit wäre, an anderen Seiten mitzuarbeiten. So könnte man zum Beispiel als Wissenschaftler ehrenamtlich für ein Online-Magazin schreiben und so seine Erfahrungen mitteilen, aber gleichzeitig seine eigene Reputation steigern. Eine weitere Möglichkeit, gerade als Wissenschaftler, ist es, sich an Online- Enzyklopädien zu beteiligen. Eine Seite wie Wikipedia (http://www.wikipedia.de) lebt von ehrenamtlichem Engagement. Als Wissenschaftler kann man auf solchen Plattformen sein Wissen über ein Thema mit anderen Menschen teilen. Die Aufgabe besteht dann allerdings auch darin, dass andere Menschen von dem eigenen Engagement erfahren sollten, damit man eine positive Reputation erlangt. So könnte man auf seiner eigenen Facebook-Seite auf die Texte von Wikipedia verweisen und um Feedback bitten.  

[Christopher Sawo]



Viele Wohltätigkeitsverbände – Jugendorganisationen, Umweltschutzgruppen, Kirchengemeinden und andere wohltätige Institutionen könnten ihr Wissen gut gebrauchen, es sich aber nicht leisten, sie einzuschalten. Ihre unentgeltliche Mitarbeit in Einrichtungen, deren Ziele sie aus ganzem Herzen unterstützen, hilft nicht nur diesen Institutionen weiter, sondern fördert auch ihren guten Ruf und verschafft ihnen interessante Kontakte.
Ähnlich wie im Lebenslauf kann man ebenfalls sein Profil dazu nutzen, um auf ehrenamtliches Engagement oder die Mitgliedschaft in sozialen Organisationen hinzuweisen. Durch Posten von Fotos, Links oder Videos kann man nicht nur den Ruf seiner eigenen Online Reputation verbessern, sondern durch die eigene „Werbung“ ebenfalls andere zum Helfen oder etwas „Gutes“ zu tun, auffordern. Hier gilt als Tipp sein soziales Engagement auch bei seinen Hobbys und Interessen anzugeben, sowohl im Lebenslauf als auch in sozialen Netzwerken, damit bei der Bewerbung die Angaben übereinstimmen und somit insgesamt ein authentischer Eindruck vermittelt wird.
[Miriam Schäfer]



Wie im realen Leben ist es auch im Online-Leben wichtig, seine Kontakte zu pflegen. Im realen Leben meint man mit Community das direkte Umfeld, in dem man lebt. Online bezeichnet man Community die Menschen, die sich für die eigene Arbeit interessieren und diese unterstützen. Um dieses Interesse und die Unterstützung aufrecht zu halten, muss man selber daran arbeiten, seine Community zu unterstützen. Das Internet bietet eine hervorragende Möglichkeit mit den Menschen aus seiner Community in Kontakt zu treten. Einige stellen vielleicht zu einem Blog-Eintrag Fragen und dann sollte man versuchen, auf diese Fragen auch zu antworten. Die Menschen werden es positiv aufnehmen, wenn man Zeit investiert, um sich mit ihren Fragen zu beschäftigen. Auch gelegentliche Gratis-Angebote können helfen, die Online-Reputation zu verbessern. Diese einfachen Hinweise helfen, die Community zu festigen und können erreichen, dass die Menschen immer wieder auf die Angebote zurückkommen.
[Markus Hörster]


Das erste Beispiel, das ich hier anführen müsste, basiert auf einer Pressemitteilung des hessischen Automobilzulieferers „peiker“. Diese haben es sich zur Aufgabe gemacht, „Menschen durch Kommunikation einander näher zu bringen“. Dafür haben sie einen „Online Meeting Place“ gegründet, bei dem man sich anmelden, seinen eigenen Avatar kreieren und sich in dieser Online-Welt bewegen kann. Für jede Anmeldung hat die Firma 10 Euro gespendet für einen wohltätigen Zweck. In diesem Fall ging die Spende an Friedrichsdorfer Nothilfe e.V., ein Verein, der sich dafür einsetzt, „Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die aufgrund ihrer schwierigen Einkommens- und Familienverhältnisse besonderer Hilfe bedürfen“ unter die Arme zu greifen.  
Durch die 120 Anmeldungen kamen somit 1.200 Euro zusammen, die das Unternehmen auf 1.500 Euro aufrundete. Solche Aktionen fördern natürlich die Reputation eines Unternehmens, da es zeigt, dass es sich neben den automobilen Aufgaben, um die Mitmenschen kümmert. Besonders wie in diesem Fall, die Unterstützung eines regionalen Projektes. 


http://www.peiker.de/de/presse/pressemitteilungen/singleansicht/article/soziales- engagement-20-peiker-spendet-mithilfe-seiner-online-community-an-friedrichsdorfer- nothilf.html 

Das zweite Beispiel stammt aus dem vergangenen Jahr. In diesem Fall zeigt sich der gegensätzliche Weg: wie sich das soziale Engagement im Internet auf das soziale Engagement im „real-life“ und somit der gesellschaftlichen Reputation auswirkt. Gemeint sind die jugendlichen Ausschreitungen in London. Jugendliche haben aus ursprünglich politischer Motivation in den Londoner Straßen angefangen zu randalieren und zu plündern und sich gewaltsam gegen jegliche staatliche Maßnahmen zur Wehr zu setzen. Die Verwüstung auf den Straßen war unbeschreiblich. Kurzerhand organisierten sich die Londoner Bürger via Internet (Websites, Twitter, Facebook, ...) unter dem Namen „riotcleanup“, um sich zur Beseitigung der Überreste zu treffen. Mehrere hundert Leute engagierten sich an diesem Zusammenschluss und selbst britische Stars wie Simon Pegg oder Kate Nash riefen zur Unterstützung via Twitter auf und machten auf die freiwillige Organisation aufmerksam. Zudem entstand auch eine Facebook-Gruppe, die die Londoner Polizei unterstützen sollte, da diese „in die Kritik geraten sind, nicht Herr der Lage gewesen zu sein“. Diese Aktionen führen zwar zu keiner individuellen Reputation, doch zeigt es den Zusammenhalt (insbesondere) der Londoner Bürger und sorgt somit für eine gesellschaftlich hervorzuhebende Reputation.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,779329,00.html
 

Das letzte Beispiel beschäftigt sich mit sogenannten „Blogpatenschaften“. Ganz nach dem Motto „Social Media meets Social Action“ traf man sich 2008 auf der re:publica in Berlin, um darüber nachzudenken, wie man das miteinander verbinden kann. Die beteiligten Blogger einigten sich darauf, „Web-Neulingen die Möglichkeit des Publizierens, Recherchierens und Vernetzens im Internet zu vermitteln“ und sie „bei der Öffentlichkeitsarbeit im Internet zu unterstützen“. Dadurch entstand das Projekt „Blogpatenschaften.de“. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, „soziales Engagement Einzelner oder kleiner Gruppen, mit Hilfe des Internets zu vernetzen bzw. aus den Nischen hervorzuholen und deutlich zu machen, dass auch kleine Einzelhandlungen sehr effektiv sein können, noch dazu, wenn man sie gut vernetzt“. Mehrere Blogger oder Plattformen wie blogpolis.de beteiligen sich an den Patenschaften und führen so dazu bei, sowohl online, als auch offline getätigtes Engagement in die Öffentlichkeit zu tragen und darauf aufmerksam zu machen. Sie nutzen somit ihren erarbeiteten guten Ruf, um unerfahreneren oder unbekannteren Organisationen oder Ideen eine Plattform zu geben, damit diese sich ebenfalls einen guten Ruf erarbeiten können.

[Christin Ehlers]


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